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Reinhold Kainhofer authoredReinhold Kainhofer authored
TeX_Czerny_BeatusVir19_Include_KritBericht.itex 7.12 KiB
\footnotesize
\section*{Quellen und Lesarten}
\addcontentsline{toc}{section}{Quellen und Lesarten}
\begin{multicols}{2}
\subsection*{Quellen:}
\begin{thebibliography}{AA}
\bibitem[A]{StA}
Partitur- und Stimmenabschrift des historischen Notenarchivs der Pfarre St. Augustin, Wien. Schreiber: Joseph Doppler. Signatur A-Wa 231. IRSM ID no. 600053725.
Titelseite der Partitur:
\begin{sourcetitle}
Graduale \textnumero 19.\sbreak
Beatus vir.\sbreak
a 4 Voci, 2 Violini, Viola, 2 Clearinetti\sbreak
2 Fagotti, 2 Corni, 2 Clarini, Tympani\sbreak
Violoncello \& Violone.\sbreak
composta\sbreak
dal Signore Carlo Czerny\sbreak
le 20. Decembre 834\sbreak
JD.
\end{sourcetitle}
\end{thebibliography}
\subsubsection*{Allgemeine Bemerkungen}
In den Einzelstimmen sind deutlich weniger Staccato-Punkte explizit notiert
im Vergleicht zur Partitur. In der vorliegenden Ausgabe wurden nach der
Partitur diese Punkte großteils auch in die Einzelstimmen übernommen.
Zahlreiche Achtel- und Sechzehntelnoten sind sowohl in Partitur als auch Stimmen
als Tremolo abgekürzt notiert. Teilweise wurde dies übernommen, teilweise wurden
die Noten in der vorliegenden Ausgabe explizit ausgeschrieben.
Der Schreiber der Einzelstimme übernahm teilweise falsch Notationselemente für
benachbarte Notenzeilen in eine Einzelstimme (z.B. \q{dolce} aus S in Takt 91
fälschlich auch in Va übernommen). Diese Abschreibfehler werden nach der
Partitur ohne jegliche Kennzeichnung ignoriert und nicht in diese Ausgabe
übernommen.
Vor allem in den Vokalstimmen sind die Dynamikangaben meist nur im Sopran-System
angegeben, in den restlichen Systemen jedoch unterlassen. In der vorliegenden
Ausgabe werden diese Angaben aus der Rahmendynamik in die einzelnen Systeme
ohne Kennzeichnung übernommen.
\paragraph*{Vokalstimmen, Text und Melismen}
\begin{enumerate}
\item Alle Quellen vernachlässigen zahlreiche Beistrich. Die
vorliegende Ausgabe setzt (ohne weitere Kennzeichnung) Beistriche und Punkte
dort, wo sie grammatikalisch korrekt sind.
\item An einzelnen Stellen ist in den Handschriften kein Melismabogen gesetzt.
Dieser wurde ohne weitere Kennzeichnung ergänzt (A T121, B T61/62). Ebenso
findet sich in der S-Stimme in Takt 19 ein falscher Bogen, der in dieser
Ausgabe unterlassen wurde.
\end{enumerate}
\subsubsection*{Akzidenzien}
In der vorliegenden Ausgabe wurden Akzidenzien (ohne besondere Kennzeichnung)
nach folgenden Regeln gesetzt, unabhängig von der ursprünglichen Notation
in der Handschrift:
\begin{itemize}
\item Auflösungszeichen für ein Versetzungszeichen in derselben Oktav bis zu
2 Takte nach dem ursprünglichen Versetzungszeichen.
\item Auflösungszeichen für ein Versetzungszeichen in einer anderen Oktav nur
im folgenden Takt nach dem ursprünglichen Versetzungszeichen.
\item Warnakzidentien an Stellen mit Harmoniewechsel oder harmoniefremden Tönen, auch wenn in der entsprechenden
Stimme davor kein Versetzungszeichen zu finden ist: Cl1 T76, T95; Fg1/2 T88, T125; V1 T86; V2 T76, T83, T99; Va T88; B T88; VcB T88.
\end{itemize}
\subsubsection*{Einzelbemerkungen}
\begin{vergleich}
V2 T7: In der Partitur untere Note g, in der Einzelstimme b.
Cl1/2 T6/7: Sowohl in der Partitur als auch den Stimmen als c-f (b-e klingend) und
als h (as klingend) notiert, was mit d-Moll in Takt 6 und mit g-Moll in Takt 7
kollidiert. Korrigiert auf b-e (a-d klingend) und c (b klingend).
V1/V2 T11: Decrescendo-Keil in Stimme nicht vorhanden, nur in der Partitur. Entsprechend ergänzt.
Fg2 T11: Sowohl in Partitur als auch Stimme punktierte Viertel mit folgender Achtelnote. In der Partitur zusätzlich eine Achtel Pause. Korrekt wohl nur eine Viertelnote mit folgender Achtelnote und Achtelpause.
S/T T18: Zweite Note in Partitur und Stimme im Sopran falsch c statt d, im Tenor in der Partitur korrekt f, in den Einzelstimmen jedoch falsch es.
Clno1 T34: Sowohl in Partitur als auch Stimme falsch e notiert (d klingend)
statt c notiert (b klingend).
T38: sf in Cl/V1/VcB in der Partitur zwischen erstem und zweitem Schlag, in den
Stimmen tw. auf dem ersten, tw. auf dem zweiten Schlag gesetzt.
V1 T55-T58: Bögen nach der Partitur (T55/T57 jeweils über letzte zwei Achtel, T56/T58 jeweils über den ersten Schlag) gesetzt.
T T59/60: In Partitur und Stimmen falsch fes statt as.
V1 T61: In der Stimme zweite Achtel des, in der Partitur f.
V2/Va T71ff: Bögen an V1 angepasst (relativ inkonsistent in Stimmen und Partitur).
Cor2 T71/72: In der Partitur Bogen von c auf d, in der Stimme von d auf c. Beides nicht übernommen.
T T77: Sowohl in Partitur als auch Stimmen falsch a statt as.
V1 T89: Sowohl in der Partitur als auch in den Stimmen am dritten Schlag falsch
c statt des notiert.
Cl1/2 T90: Zweite Achtelnote sowohl in Partitur als auch den Einzelstimmen
falsch als b notiert (as klingend) statt as notiert (ges klingend).
Fg T94: p ergänzt
V2/Va T105: pp ergänzt nach den Bläsern. In der V2-Einzelstimme \q{dolce} aus V1 fälschlich übernommen.
Clni T105: In der Partitur sogar ppp notiert, in den Stimmen \q{nur} pp.
Tim 105: In der Partitur eine Fermate über beide Noten, eine zweite Fermate auf den Pausen, in der Stimme kein Triller. Im Vergleich mit den restlichen Instrumenten ist die Sechzehntel wohl als Nachschlag am Ende der Fermate zu verstehen, sodass in dieser Ausgabe die Fermate nur auf die Viertelnote gesetzt wurde. Ebenso wurde die Fermate auf den Pausen unterlassen.
Fg2 T108: In der Stimme falsch Viertelnote (mit folgener Achtelnote) statt Achtelnote
VcB T140: In der Partitur falsch \q{cresc} statt Decrescendo-Keil.
Va T140: ff nach den restlichen Streichern ergänzt.
\end{vergleich}
% \end{multicols}
\section*{Danksagung}
% \begin{multicols}{2}
An dieser Stelle sei all jenen Personen und Institutionen gedankt, ohne die die
vorliegende Ausgabe nicht möglich gewesen wäre. Vor allem sei dabei der
dem Augustinerkloster in Wien und vor allem Pater Matthias Schlögl OSA
herzlich gedankt für den Zugang zur Handschrift sowie für die Finanzierung der
Edition.
%
% Zum anderen wäre eine Urtext-Ausgabe nicht möglich ohne Zugang zum Autograph,
% der im Archiv des \href{http://www.schottenstift.at/}{Wiener Schottenstifts}
% verwahrt ist. Dabei sei Herrn Dr. Martin Czernin, Archivar des Schottenstifts,
% herzlich gedankt für die Möglichkeit der Einsichtnahme in und des
% Quellenvergleichs mit dem Originalautograph Eyblers.
%
% Auch \href{http://www.koscielny.eu/}{Christoph Koscielny}, einem weiteren
% Bewunderer Eyblers, sei für zahlreiche Diskussionen, Hinweise und
% Hilfestellungen sehr gedankt.
Der Noten- und Textsatz dieser Ausgabe wurde vollständig in freier Software
erstellt, wobei für den Notensatz LilyPond 2.13
(\url{http://www.lilypond.org/}) zum Einsatz kam in Verbindung mit den
OrchestralLily Paket (\url{http://reinhold.kainhofer.com/orchestrallily/}) des
Editors. Der Textsatz und die Erstellung der druckfertigen Dateien erfolgte
schließlich mit \LaTeX. Die unglaubliche Qualität und Flexibilität dieser
beiden Programme sowie die tolle LilyPond-Community haben einen enormen Beitrag
zu dieser Ausgabe geliefert.
Und zu guter Letzt sei noch meiner Freundin Ana Aleksić herzlich gedankt für
ihr Verständnis während der Erstellung dieser Ausgabe.
\end{multicols}